RBS-Depot Bätterkinden: Layout und Gleisanbindung festgelegt
In den letzten Monaten hat der RBS gemeinsam mit der Projektbegleitgruppe die Rahmenbedingungen für ein Depot in Bätterkinden diskutiert. An einem Anlass am 23. August 2018 wurde die Bevölkerung von Bätterkinden über die Resultate und das weitere Vorgehen informiert: Die Gleisanbindung soll von Süden her direkt aus dem Bahnhof erfolgen und das Depotgebäude kommt möglichst nahe an die «Kartoffelzentrale» der Landi zu stehen. Die Arbeit der Projektbegleitgruppe geht auch in der nächsten Projektphase weiter.
Rund 120 Personen haben am Infoanlass in der Saalanlage Bätterkinden teilgenommen. Markus Grossenbacher, Leiter der Projektbegleitgruppe, informierte über die Ergebnisse der Diskussionen der letzten Monate, Gemeindepräsident Beat Linder erläuterte die Haltung der Gemeinde Bätterkinden und die IG Bätterkinden zeigte auf, weshalb der Standort Leimgrube aus ihrer Sicht falsch ist und dass sie nach wie vor gegen das geplante RBS-Depot sind.
Die Projektbegleitgruppe mit Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde Bätterkinden, der IG Bätterkinden, der Anwohnerschaft und des RBS hatte von Februar bis Ende Juni 2018 unter der Leitung von Alt-Regierungsstatthalter Markus Grossenbacher fünfmal getagt. Für den RBS war die Arbeit der Projektgruppe ergiebig. Obwohl unterschiedliche Interessen und Positionen von den Teilnehmenden bestehen, konnten doch viele Fragen erörtert und wichtige grundsätzliche Anregungen für die nächste Projektphase entgegengenommen werden. Geprüft werden soll z.B. eine Teilabsenkung des Trassees für die Gleisanbindung. Generell wurde in der Projektbegleitgruppe dem Schutz der Anwohnenden vor Emissionen eine besonders grosse Bedeutung zugewiesen. Der RBS hat zugesichert, die gesetzlichen Grenzwerte nicht nur einzuhalten, sondern die Emissionen (insbesondere Lärm und Licht) auf ein Minimum zu reduzieren. So wird z.B. in der Konkretisierung des Projektes grossen Wert auf optimale Lärmschutzmassnahmen und eine verträgliche, gesteuerte Beleuchtung des Areals gelegt.
Einzelne Entscheide sind direkt auf der Diskussion in der Projektbegleitgruppe zurück zu führen, wie etwa die Strassenzufahrt zum Depot oder auch die Neupositionierung der Bahndienstflächen vom heutigen Bahnhof weg in den hinteren Teil des Areals. Das eigentliche Depotgebäude wird parallel zur Kartoffelzentrale platziert. Die denkmalgeschützte Energiezentrale kann so – befreit von den heutigen provisorischen Annexbauten – als Einzelbau optimal hervorgehoben werden. All dies hat auch einen direkten Einfluss auf die benötigte Fläche: Im Endausbau wird das Depot nun insgesamt rund 5 ha Land benötigen.
Variantenentwurf Depot und Gleisanbindung festgelegt
Der RBS hatte sich erhofft, dass sich die Projektbegleitgruppe zur Frage der Depotanbindung äussern würde. Dieses Ziel konnte jedoch nicht erreicht werden. Damit hat die Projektbegleitgruppe dem RBS den Variantenentscheid übertragen. Nach sorgfältigem Abwägen aller Fakten und der Anliegen aus der Projektbegleitgruppe, hat sich der RBS für eine Anbindung von Süden her entschieden. Diese Variante hat gegenüber den andern geprüften Varianten (mit Anbindung von Norden her) mehrere Vorteile:
- bessere Abgrenzung der Depotanlage gegenüber den Wohnliegenschaften (mit Ausnahme der Einfahrtskurve)
- weniger Eingriffe in Privatparzellen
- kleinere Belastung des bestehenden Strassennetzes (insbesondere der Kyburgstrasse)
- geringerer Landverbrauch im Vergleich mit verbleibenden Varianten
- sicherheitstechnische Vorteile im Bereich des Bahnübergangs Kyburgstrasse
- betrieblich flexiblere Depotanbindung aus dem Bahnhof heraus und dadurch weniger Rangierbewegungen (insbesondere für die S8)
Projektbegleitgruppe arbeitet auch in der nächsten Projektphase mit
Der RBS wird in den nächsten Wochen die definitive Festsetzung des Standorts «Leimgrube» im kantonalen Richtplan beantragen. Im Herbst 2018 startet der Architekturwettbewerb für das Depot, die Inputs aus der Projektbegleitgruppe fliessen direkt in das Wettbewerbsprogramm ein. Im Beurteilungsgremium werden auch Gemeindepräsident Beat Linder und eine Vertreterin und ein Vertreter aus der Projektbegleitgruppe Einsitz nehmen.
Viele Fragen der Bevölkerung und der Gemeinde Bätterkinden (wie etwa das Depot konkret aussehen soll, wie allenfalls Verkehrswege neu geführt werden sollen oder nach der definitiven Lage des Entenbaches etc.) sind noch unbeantwortet. Sie können in der jetzigen Projektphase noch nicht abschliessend geklärt werden. Diese Fragen wird der RBS in den nächsten Monaten und Jahren – mit Fortschreiten des Bauprojektes – nach und nach beantworten. Die Projektbegleitgruppe hat sich erfreulicherweise bereit erklärt, das Projekt in Workshops weiter zu begleiten. Damit kann der Dialog zwischen RBS und den Direktbetroffenen weitergeführt werden, und die Anliegen der Bevölkerung und der Gemeinde fliessen weiterhin direkt ins Projekt ein.
Informationen Ablauf Architekturwettbewerb
1. Präqualifikation – Publikation grobes Wettbewerbsprogramm auf simap seit Anfang Juli 2018
Gesamtplanerteams bestehend aus Architekt, Ingenieure, Landschaftsarchitekten, HLKSE etc.
bewerben sich zur Teilnahme am Wettbewerb
2. Beurteilung und Auswahl von 8 Teams (ca. Sept. 2018)
Auswahl Gesamtplanerteams erfolgt durch Beurteilungsgremium (Experten mit Stimmrecht)
3. Bearbeitung Wettbewerb durch ausgewählte Teams (ca. Okt. 2018 bis Feb. 2019)
Abgabe definitives Wettbewerbsprogramm mit Anforderungen/Randbedingungen
4. Jurierung und Vergabe Auftrag an Gesamtplanerteam (ca. März/April 2019)
Beurteilungssitzungen (1-2 Tage) mit Beurteilungsgremium (Experten mit und ohne Stimmrecht)
5. Start Vorprojekt mit Gesamtplanerteam (ca. ab Mai/Juni 2019)
(voraussichtlicher) Zeitplan Depot Bätterkinden
- ab Oktober 2018 Architekturwettbewerb (Präqualifikation ab Juli 18)
- September 2018 Antrag Festsetzung im kantonalen Richtplan
- 2019-2020 Bauprojekt
- 2020 Start Plangenehmigungsverfahren
- 2022-2023 Realisierung
- Ende 2023 Inbetriebnahme