Die neue Doppelspur «Moosseedorf–Zollikofen» ist offiziell eröffnet
Der letzte Engpass zwischen Jegenstorf und Bern ist beseitigt. Der RBS hat am 4. November 2019 nach knapp dreijähriger Bauzeit die neue 700 Meter lange Doppelspur zwischen Moosseedorf und Zollikofen erfolgreich in Betrieb genommen. Zusammen mit geladenen Gästen wurde die neue Doppelspur offiziell eröffnet. Anna Barbara Remund, Leiterin Abteilung Infrastruktur des Bundesamtes für Verkehr, würdigte das herausfordernde Bauprojekt.
Die Vorarbeiten an der Kantonsstrasse hatten bereits Anfang 2016 gestartet, am 17. Januar 2017 fand der Spatenstich zum «Doppelspurausbau Moosseedorf–Zollikofen» statt – und nach knapp vierjähriger Bauzeit konnte nun die Doppelspur termingerecht in Betrieb genommen werden. Die Bauarbeiten der neuen Unterführung, der bis zu acht Meter hohen Stützmauern sowie der Einbau der Bahninfrastruktur waren herausfordernd, die Platzverhältnisse zwischen den angrenzenden Bahnlinien und der Kantonsstrasse sehr eng und die Topografie schwierig.
«Seit über einem Jahrzehnt geplant und heute mit Erfolg eröffnet – diese Engpass-Behebung war auf allen Ebenen eine Meisterleistung», fasst RBS-Direktor Fabian Schmid das Grossprojekt zusammen. Anna Barbara Remund, Leiterin Abteilung Infrastruktur des Bundesamtes für Verkehr, wies auf den Nutzen dieses «Meisterbauwerks» hin: «Nach langen Bauarbeiten wird ein grosses Bauwerk in Betrieb genommen, ohne dass man gross etwas merkt. Die neue Doppelspur bringt heute v. a. mehr Pünktlichkeit und Sicherheit. Sie bildet jedoch auch die Grundlage für die geplanten Fahrplanausbauten und damit für die Mobilität der Zukunft.»
Mehr Pünktlichkeit und Sicherheit
Der Doppelspurausbau bringt dem RBS und den Fahrgästen vor allem mehr Pünktlichkeit und Sicherheit. Dank einer leichten Streckenbegradigung können die Züge auf dem Streckenabschnitt Moosseedorf-Zollikofen neu mit Tempo 75 km/h anstelle von 50 km/h fahren. Der Zeitgewinn von knapp einer Minute ermöglicht eine höhere Fahrplanstabilität, die sich positiv auf das ganze RBS-Liniennetz auswirken wird. Die Entflechtung von Schiene und Strasse bringt allen Verkehrsteilnehmenden mehr Sicherheit. Dank weniger Zugkreuzungen erhöht sich für die Fahrgäste der Fahrkomfort. Der Doppelspurausbau bildet die Basis für die geplanten Angebotsausbauten auf den Linien RE und S8.
Rechts statt links
Mit der Inbetriebnahme der Doppelspur wird der Bahnverkehr zwischen Zollikofen und Jegenstorf auf Rechtsverkehr umgestellt. Damit verkehrt der RBS neu zwischen Bern und Jegenstorf durchgehend auf der rechten Seite. Für die Fahrgäste in Moosseedorf, Shoppyland, Schönbühl und Urtenen bedeutet das einen Wechsel im gewohnten Reiseverhalten, da neu am gegenüberliegenden Perron ein- resp. ausgestiegen werden muss. Im Blog sind die unterschiedlichen Situationen an den betroffenen Bahnhöfen beschrieben.
Abschlussarbeiten dauern noch bis ins 2020
Nach der Eröffnung der Doppelspur werden bis im Frühling 2020 ausserhalb der Bahnstrecke noch kleinere Fertigungs- und Umgebungsarbeiten durchgeführt. Gewisse Installationsflächen sowie die
periphere Baustellen-Verkehrssignalisation bleiben bestehen. 2020 folgt nun der Ausbau der Kantonsstrasse: Der Kanton Bern wird die Zürichstrasse ausbauen und aufwerten. Beide Projekte wurden aufeinander abgestimmt – das Verschieben des RBS-Trassee machte den Weg frei für eine Verbreiterung der Kantonsstrasse. So profitieren vom Doppelspurausbau des RBS nicht nur die Bahn- sondern auch die Strassenbenützenden.
Impressionen vom Bau: