Aufwertung Hauptbahnhof Solothurn Süd

Der Regionalverkehr Bern-Solothurn RBS erhöht seine Kapazität und baut die Perronanlage aus. Ausgehend davon soll in den nächsten Jahren der gesamte südliche Teil des Hauptbahnhofs Solothurn aufgewertet werden mit einem zusätzlichen Platz mit hoher Aufenthaltsqualität, einer unterirdischen Veloabstellanlage sowie einer neuen Personen- und Velounterführung, die eine direkte Anbindung an die Innenstadt ermöglicht.

Der Bahnhof Solothurn ist die Drehscheibe für den öffentlichen Verkehr wie auch für den Fuss- und Veloverkehr der gesamten Region. Steigende Passagierzahlen fordern nun aber Anpassungen. Ein wichtiger Ausbauschritt steht bei der Linie des Regionalverkehrs Bern-Solothurn RBS an. Voraussichtlich Mitte 2029 wird der neue RBS-Bahnhof in Bern in Betrieb genommen, ab diesem Zeitpunkt wird der RBS mit längeren Zügen die Strecke befahren. Das macht den Ausbau der Gleis- und Perronanlage und die Verlängerung der Gleise am Bahnhof Solothurn nötig.

Bessere Vernetzung für die gesamte Region
Im Rahmen dieser Kapazitätserweiterung soll die Chance für eine Aufwertung des gesamten Bahnhofareals genutzt werden. Die Stadt Solothurn hat dazu zusammen mit Kanton, RBS und SBB auf der Basis eines Studienauftrags ein gemeinsames Vorprojekt erarbeitet. Wo heute noch das Museum ENTER steht, wird ein neuer Bahnhofplatz mit hoher Aufenthaltsqualität und direktem Zugang zum neuen RBS-Bahnhof geschaffen. Bäume, Sitzbänke, Grünflächen oder auch ein Brunnen werden die Attraktivität für das gesamte Quartier erhöhen. Direkt am neuen RBS Bahnhof werden drei Bushaltekanten für den Nah- aber auch Fernverkehr realisiert. Als weiteres Kernelement soll eine neue Unterführung für den Velo- und Fussverkehr unter den Geleisen hindurch eine direkte und vor allem auch sichere Verbindung von der Südseite her in die Innenstadt schaffen. Geplant sind zudem 600 unterirdische Veloparkplätze.

Wichtige Verkehrsdrehscheibe
«Betrachtet man den Hauptbahnhof Solothurn in einem grösseren räumlichen Rahmen so ist es unerlässlich, dass der Bahnhof auch in Zukunft als leistungsfähige Drehscheibe für den Regional- wie auch Fernverkehr funktioniert», so Sandra Kolly, Vorsteherin des Bau- und Justizdepartements des Kantons Solothurn. Die sogenannt multimodale Verkehrsdrehscheibe gilt als Schlüsselprojekt für die Region im Rahmen des 4. Agglomerationsprogramms des Bundes. Das Agglomerationsprogramm unterstützt schweizweit verkehrsträgerübergreifende Projekte, welche auf die Siedlungsentwicklungen abgestimmt sind. Die Eingabe ist erfolgt. 
«Von diesem Ausbau profitieren nicht nur die direkt angrenzenden Liegenschaften, sondern das gesamte Quartier und die anliegenden Gemeinden», sagt die Solothurner Stadtpräsidentin Stefanie Ingold. Mit dem Bahnhofplatz als verbindendes Element könne man auf der Bahnhofsüdseite zu-dem einen positiven Entwicklungsimpuls setzen, präzisiert Ingold. Das Projekt folgt den Entwicklungszielen der Stadt Solothurn und schafft Anreize für eine stadtgerechte Mobilität.


Umsetzung bis Ende 2029 geplant
Das Projekt Bahnhof Solothurn Süd geht nun in die nächste Planungsphase. Bis im Frühjahr 2023 wird das Bauprojekt ausgearbeitet. Anschliessend haben die Solothurner Stadtbevölkerung aber auch die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger des gesamten Kantons in einer Volksabstimmung das letzte Wort über die Finanzierung des Bahnhofplatzes und der Verkehrsmassnahmen. Die Volksabstimmungen werden voraussichtlich im Frühjahr 2024 stattfinden. Vorgesehen ist eine Etappierung der Projekte: Die Verlängerung der RBS-Perrons sowie der neue Bahnhofplatz sollen Ende 2028 fertig gestellt sein, die neue Velo- und Personenunterführung soll Ende 2029 in Betrieb genommen werden können.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 140 bis 150 Millionen Franken, wobei Stadt und Kanton Solothurn einen gemeinsamen Anteil von rund 35 bis 45 Millionen tragen werden. Der Bund wird sich voraussichtlich im Rahmen des Agglomerationsprogramms mit einem Betrag zwischen 15 bis 25 Millionen beteiligen, hinzu kommen Bundesbeiträge aus dem Bahninfrastrukturfonds.

Geplant ist auch der Einbezug der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzern. Auf der Webseite www.solothurn-sued.ch wird das Projekt detailliert vorgestellt und die Bevölkerung hat dort auch 
die Möglichkeit, eine inhaltliche Rückmeldung zu geben.