Weniger Lärm auf der Linie 6 dank neuen Rädern an den blauen Trams und vorübergehender Auftrennung der Linie am Zytglogge
Der Test mit neuen Rädern an den blauen Trams war erfolgreich: Die Räder reduzieren das Kurvenquietschen deutlich. Dies haben die Lärmmessungen der Firma Grolimund & Partner ergeben. Gestützt auf dieses positive Resultat haben RBS und BERNMOBIL beschlossen, die acht verbleibenden RBS-Trams ebenfalls mit den neuen Rädern auszustatten. Zusätzlich trennt BERNMOBIL die Linie 6 bis zur Sanierung der RBS-Fahrzeuge ab der ersten Hälfte April am Zytglogge auf.
Die Firma Grolimund & Partner hat im Januar Messungen durchgeführt, bei denen der Lärmpegel von blauen Trams des RBS mit alten und neuen Rädern sowie von Combino-Trams von BERNMOBIL verglichen wurde. Die Messungen wurden in der Kurve der Kreuzung Weissensteinstrasse/Pestalozzistrasse durchgeführt. Die Messergebnisse zeigen eine deutliche Minderung der Lärmbelastung: Das sanierte RBS-Tram ist wahrnehmbar und messbar leiser als die anderen blauen Trams. Ausserdem verbessert sich mit den neuen Rädern auch die Lärmcharakteristika: Die durchgehende, unangenehm hohe Frequenz in den Kurven fällt weg, es treten nur noch vereinzelte «Quietschtöne» auf. Damit sind die Lärmbelastungen des «sanierten» RBS-Trams vergleichbar mit jenen des Combinos. Mit den neuen Rädern werden die unangenehmen Geräusche der blauen Trams auf ein mit anderen Schienenfahrzeugen vergleichbares Niveau gesenkt.
Diese positiven Resultate haben den RBS und BERNMOBIL dazu bewogen, die Räder der acht verbleibenden blauen Trams ebenfalls zu ersetzen. Die Gesamtkosten der Rädersanierung (Material und Einbau) belaufen sich auf CHF 930‘000. Die neuen Räder wurden in diesen Tagen bestellt. Wegen der langen Lieferfristen des Herstellers kann mit dem Radaustausch erst Ende Juli begonnen werden. Den Austausch der Tramräder führt der RBS in seiner Werkstätte in Worb durch und dauert pro Fahrzeug rund zwei Wochen. Bis spätestens Mitte November 2011 sollten nach der heutigen Planung alle neun RBS-Trams mit neuen Rädern unterwegs sein.
Auftrennung der Linie bis zur Fahrzeugsanierung
BERNMOBIL hat per 14. Februar 2011 Sofortmassnahmen ergriffen, um die Nachtruhe im Fischermätteliquartier zu verlängern. Der hohe Nutzen der Direktverbindung zum Bahnhof Bern konnte damit für die Fahrgäste aus Worb und Muri weitgehend aufrecht erhalten werden. Die Lärmbelastung der quietschendens Tram wird von vielen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Gewerbetreibenden im Raum Innenstadt und Fischermätteli im Hinblick auf die wärmere Jahreszeit mit offenen Fenstern aber nach wie vor als nicht zumutbar beurteilt. BERNMOBIL hat daher entschieden, die Linie 6 so rasch als möglich während der ganzen Betriebszeit am Zytglogge vor-übergehend aufzutrennen. Während der rund achtwöchigen Umbauphase des Weichendreiecks Zytglogge ab Beginn der Sommerferien hätte die Linie 6 sowieso an dieser Stelle aufgetrennt werden müssen. Der Ast Zytglogge – Worb Dorf wird weiterhin mit Trams bedient werden, zwischen dem Fischermätteli und Bern Bahnhof wird ein Bus verkehren. Dieser neue Fahrplan wird in der ersten Hälfte April in Kraft treten.
BERNMOBIL bedauert, damit den Fahrgästen aus Worb und Muri während einigen Monaten keine direkte Verbindung mehr zum Bahnhof anbieten zu können. In der Abwägung der verschiedenen Interessen musste die Lärmbelastung der Bevölkerung in der Innenstadt und im Fischermätteli aber schlussendlich höher gewichtet werden als die umsteigefreien Beziehungen der Fahrgäste von Worb und Muri zum Bahnhof Bern. BERNMOBIL und der RBS setzen aber alles daran, den durchgehenden Trambetrieb mit den sanierten RBS-Fahrzeugen so rasch als möglich wieder aufnehmen zu können. Der genaue Zeitpunkt hängt hauptsächlich von den Lieferfristen des Herstellers der neuen Räder für die blauen Trams ab.