Ein eindrücklicher Perspektivenwechsel für unsere Bauingenieure!
Öffentliche Verkehrsmittel bringen tausende von Menschen täglich von A nach B. Auch – und gerade – für Menschen mit Behinderungen bieten Zug, Bus und Tram die (manchmal einzige) Möglichkeit zum selbständigen Reisen. Doch wie fühlt es sich an, mit einer Sehbehinderung durch den vollen Bahnhof Bern zu gehen, oder mit dem Rollstuhl in den Zug nach Solothurn zu fahren?
In Zusammenarbeit mit «sensability», einem Angebot der Behindertenkonferenz Stadt und Region Bern (BRB), haben unser Leiter Infrastruktur und seine Bauprojektleiter sowie der Leiter Koordination und Betrieb einen Perspektivenwechsel gewagt. Einen Vormittag lang haben sie den Bahnhof Bern im Rollstuhl und mit Brillen, welche die Sehfähigkeit sehr stark einschränken, erkundet. Im Austausch mit den Kursleiterinnen und –leitern von «sensability» wurden Probleme, Hindernisse und Lösungsmöglichkeiten diskutiert. Der Vormittag hat tiefe Eindrücke bei allen hinterlassen. Was aus Bauherrensicht manchmal zusätzlichen Aufwand bedeutet, hat aus Sicht von Betroffenen eine ganz andere Bedeutung, wie einige Zitate der Teilnehmenden illustrieren: Unsere Erfahrungen im Rollstuhl: «Rampen sind steiler als sie aussehen.» «Rampen sehr schwer befahrbar, man ist auf Aufzüge angewiesen.» «In den Zug hineinfahren ist nicht leicht!»
Unsere Erfahrungen mit eingeschränkter Sehkraft: «Ohne fremde Hilfe wäre ich «erschlagen» gewesen! Alles geht viel länger, braucht mehr Zeit. Visueller und materieller Kontrast zwischen Leitlinie und Untergrund ist sehr wichtig!» «Man ist sehr langsam und unsicher unterwegs. Die taktile Linie muss intakt sein, ansonsten ist die Orientierung sehr schwer.» «Wie wichtig sind doch gute Kontraste!»
Alle Teilnehmenden bedanken sich bei «sensability» für den eindrücklichen Erfahrungsaustausch!
Hier noch weitere Impressionen zu diesem wertvollen Perspektivenwechsel: