Kleine und grosse Aufgaben für den RBS
Das Wichtigste vorweg: Merci für die Treue zum öffentlichen Verkehr und das Interesse am RBS! Einmal mehr dürfen wir zurückblicken auf ein Jahr mit täglich zehntausenden von Fahrgästen auf den Bus- und Bahnlinien in unserem Einzugsgebiet. Das verdient unseren aufrichtigen Dank.
Wir sind uns bewusst, dass dies zuweilen auch mit Umständen verbunden war. Denn aufgrund von Arbeiten am Eisenbahntrassee oder in einigen Fällen auch Netzstörungen liessen sich Streckenunterbrüche und Bahnersatzbetrieb mit Bussen nicht ganz verhindern. Auch auf den Buslinien herrschte nicht immer freie Fahrt. Auf einzelnen Streckenabschnitten sind wir leider immer wieder (und tendenziell immer stärker) von Verkehrsüberlastungen und Staus betroffen. Über alles betrachtet ist der öffentliche Verkehr dennoch häufig die schnellste und bequemste Art in der Region mobil zu sein.
Verkehrsmanagement in der Region
In den kommenden Jahren soll in der Region Bern Nord zwischen Urtenen-Schönbühl, Münchenbuchsee und Bern das Verkehrsmanagement regional koordiniert und zu Gunsten des öffentlichen Verkehrs verbessert werden. Mit Lichtsignalanlagen an den Siedlungsrändern zur Begrenzung des Verkehrs, Dosierungen bei Autobahneinfahrten, Busbevorzugung und Reisezeitinformationen für die Verkehrsteilnehmenden soll grossflächig ein verbesserter Verkehrsfluss für alle Verkehrsteilnehmer, nicht nur für den Bus, erreicht werden. Im Verlaufe des Jahres 2020 soll das System in Betrieb gehen.
Auch das Bahnangebot kann der RBS bekanntlich ausbauen. Insbesondere zwischen Solothurn-Bätterkinden-Jegenstorf-Bern kann bis in einigen Jahren das Bahnangebot deutlich ausgebaut werden. In einem späteren Schritt streben wir zudem eine Fahrzeitverkürzung zwischen Worb und Bern sowie eine weitere Angebotsverbesserung zwischen Zollikofen und Bern an.
Im Hinblick darauf sind wir aktuell daran, den RBS-Bahnhof in Bern neu zu bauen, Doppelspuren zu projektieren und auch die benötigte Abstellkapazität in einem neuen Bahndepot zu planen. Der Region kommt zugute, dass mit dem Ziel der «Verdichtung nach innen» die Zahl der Fahrgäste auch künftig ansteigen und damit eine Entlastung der Strassen erreicht wird. Denn Dörfer und Quartiere sollen vor allem dort (in die Höhe) wachsen, wo eine gute Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr sichergestellt ist. Also rund um Bahnhöfe und entlang von Buslinien mit dichtem Fahrplanangebot.
Danke für den Dialog
Diese Verdichtung nach innen, respektive die dadurch ausgelösten Bauprojekte bei der Bahn und rund um die Bahnhöfe haben jedoch auch ihre Kehrseite, was sich in zwei konkreten RBS-Projekten manifestiert:
- In Bätterkinden hat sich gegen das vom RBS neben dem Bahnhof und angrenzend an Wohn- und Industriezonen angestrebte Depot Widerstand formiert hat. In einer Begleitgruppe haben während einem halben Jahr die Gemeinde, Interessierte und der RBS Ansätze diskutiert, wie das Depot ausgestaltet werden sollte – wobei der RBS den Standort als gegeben vorausgesetzt hat.
- In Jegenstorf stellt sich die Frage, ob der Bahnhof am bestehenden Standort vergrössert oder leicht nach Norden verschoben werden soll. In beiden Varianten wird davon ausgegangen, dass mittel- bis langfristig die zwei betroffenen Areale bebaut werden, damit ein Bevölkerungswachstum möglich bleibt.
Beide genannten Projekte sind durch die Notwendigkeit des Bahnausbaus ausgelöst. An beiden Orten sind RBS und die Gemeinde in engem Kontakt, um für die Bahn wie für die Gemeinde möglichst gute Lösungen zu finden. Und in beiden Gemeinden ist feststellbar, dass es um viel mehr geht, als um eine Bahninfrastruktur, nämlich auch um die zukünftige Entwicklung des Dorfes. Beiderorts gibt es übereinstimmende wie auch abweichende Einschätzungen durch die Gemeinde, respektive den RBS.
Des Weiteren liegen Differenzen auch in der unterschiedlichen Betroffenheit begründet. Es macht einen wesentlichen Unterschied, ob man ein Projekt als Privatperson, resp. Einwohner einer Gemeinde beurteilt oder aus einer beruflichen Perspektive als Mitarbeitende einer Bahnunternehmung. Gerade weil die Ausgangslage für den RBS, resp. die Gemeinden sehr unterschiedlich ist, kommt der gemeinsamen Auseinandersetzung mit der gestellten Aufgabe grosse Bedeutung zu. Allen Beteiligten und Betroffenen ist deshalb für den gemeinsam beschrittenen Weg ein «Kränzchen» zu winden, denn dieser Dialog ist nicht einfach zu führen.
Erfolgreicher Fahrplanwechsel
Vor diesen langfristigen Perspektiven droht der kürzlich stattgefundene Fahrplanwechsel etwas in den Hintergrund zu rücken. Dieser gelang praktisch reibungslos und verlief ohne Pannen und brachte doch wiederum einige kleinere Fahrplanverbesserungen bei Bahn und Bus. Neben der grossen Projekte sind solche kleinere, unspektakuläre Angebotsausbauten wichtig, damit der öffentliche Verkehr seine Attraktivität behalten kann.
Unser Weihnachtsgeschenk
Und das Schönste zum Schluss: Pünktlich zu Weihnachten dürfen wir unseren neuesten Zug – die Worbla – auf der S7 und bald auch schon auf der S9 zum Einsatz bringen!
Ich danke allen, die zum Gelingen der kleinen und grossen Aufgaben des RBS beitragen, insbesondere natürlich unseren Mitarbeitenden, die mit grossem Engagement täglich im Einsatz stehen.
Kommentare
Wo bleiben die neuen Worbla Züge?Nr 1,2,3 habe ich schon gesehen! Wann kommen die nächsten? Wann wird mit Doppeltraktion gefahren? Ab wann funktionieren die Türsensoren?
Besten Dank für die Rückantwort!
Guten Tag Herr Schneider, die Worbla 02 ist im Einsatz und verkehrt in Einzeltraktion zwischen Bolligen und Bern und an den Wochenenden zwischen Worb Dorf und Bern. Geplant ist, dass die Worbla 03 morgen, 26.2 abgenommen wird. Anschliessend sollten die Worbla 02 und 03 auch in Doppeltraktion zwischen Worb Dorf und Bern verkehren. Die Worbla 01 musste für Nacharbeiten zurück nach Bussnang. Sukzessive werden weitere Fahrzeuge geliefert und in Betrieb genommen. Ab 2020 sollen alle 14 neuen Fahrzeuge im Betrieb sein und die 40-Jahre alten «Mandarinli»-Züge abgelöst haben. Weiter Infos zur Worbla finden hier: https://www.rbs.ch/projekte/worbla
Die RBS hat am 15.02.2019 folgende Aussage gemacht: "Ab Ende Februar sollen die Worbla-Züge in Doppeltraktion auch in den Spitzenzeiten auf der Linie Worb Dorf–Bern zum Einsatz kommen." Gestern am 4. März waren zwar zwei Worbla-Züge unterwegs, aber natürlich nur in Einfachtraktion auf der Kurzstrecke zwischen Bern und Bolligen. Frage: Wann können sich endlich auch die Fahrgäste jenseits von Bolligen in den Spitzenzeiten und unter der Woche auf die neuen Züge freuen?
Hallo Herr Schönberg, schon bald. Wir haben Sie nicht vergessen. Die Kollegen arbeiten daran, dass die Worbla-Doppeltraktion bald regelmässig bis nach Worb fährt. Bis alle Mandarinli ausgetauscht sind, dauert es aber noch mindestens das ganze 2019.
RBS-Facebookmeldung vom 20.3.2019:
"Ab heute ist auch die Worbla 05 auf der Linie S7 unterwegs. Damit sind jetzt vier Worblas im Einsatz. Bist du schon mitgefahren?"
Ist den RBS-Verantwortlichen eigentlich klar, dass die S7 nicht in Bolligen aufhört! Mehrheitlich nur die Verstärkungskurse mit den neuen Worbla zu bedienen nützt den Kunden jenseits von Bolligen gar nichts! Es ist zu hoffen, dass mit den steigenden Temperaturen wenigstens jeder zweite Zug auf der ganzen S7 mit Worblas bestückt wird.
Hallo Jörg, die Worblas werden natürlich auch , wo betrieblich möglich, zwischen Bern und Worb Dorf eingesetzt. In den nächsten Monaten werden weitere Worblas in Betrieb genommen. Damit sollten Sie auch immer öfter auf eine Worbla treffen.
Lieber Caspar
Wie viele Zeichen und Wunder müssen gleichzeitig geschehen, dass es betrieblich möglich ist die Worblas zwischen Bern und Worb Dorf einzusetzen. Ich bin wöchentlich sechsmal zu unterschiedlichsten Zeiten auf dieser Strecke unterwegs und fahre immer nur mit dem museumreifen Rollmaterial. Gibt es dafür eine Erklärung? Oder ist es für den RBS einfach nur "bequemer" hauptsächlich die Kurzstrecke zu bedienen?
Ich möchte mich dem Jörg anschliessen diese Frage hat mich auch schon beschäftigt! Werden die alten Züge jetzt noch zu Tode gefahren? Wo liegt das Problem bei RBS,Stadler Rail oder beim Bundesamt? Würde mich freuen auf eine ausführliche Antwort!
Was soll das eigentlich? Es ist doch so was von logisch! Eine Worbla mehr heisst ein Mandarinli weniger. Warum der RBS das so nicht umsetzt verstehe wer wolle. Irgend jemand in der Fahrzeugdisposition ist kein Freund der Worbentaler ...
Hallo zusammen und danke für Eure Wortmeldungen. Wir sind natürlich Freunde der Worblentaler, sonst hätten wir sie nicht schon vor vier Jahren gefragt, welche Ideen sie für die neuen Züge haben. :)
Ein wenig Hintergrund zum Einsatz der Worblas: Ungefähr jeden Monat wird eine weitere Worbla geliefert. Dann erfolgt die Inbetriebsetzung. Danach kann sie auf der Strecke eingesetzt werden und wird für ein Mandarinli "ausgetauscht". Momentan fahren vier Worblas auf der Linie S7. Am letzten Wochenende waren zum ersten Mal alle Züge zwischen Bern und Worb Worbla-Züge. Unter der Woche fahren die Worblas jetzt als Doppeltraktionen zwischen Bern und Worb.
Grundsätzlich verkehren Worblas in Doppeltraktion zwischen Bern und Worb, in Einfachtraktion zwischen Bern und Bolligen oder am Wochenende auch zwischen Bern und Worb. Mandarinli und Worbla lassen sich nicht gemeinsam in Doppeltraktion fahren (die Technik ist nach vierzig Jahren nicht mehr kompatibel).
Bei Störungen werden auch Mandarinli eingesetzt.
Unser Grundsatz ist, so viele Worblas auf der S7 fahren zu lassen wie möglich. Dies auch zwischen Bern und Worb.