Pünktlichkeit bei Bahn und Bus

Seit der Einführung des RBS-Busbetriebes 1966 (Die Geschichte zum Nachlesen hier) verzeichnen wir erstmals einen Rückgang der Bus-Fahrgastzahlen. Und dies entgegen dem generellen Trend im öffentlichen Verkehr. Diese Entwicklung der RBS-Fahrgastzahlen steht im Zusammenhang mit unseren Pünktlichkeitswerten. Aber der Reihe nach...

Bahnhof Bern, RBS Treppe, viele Fahrgäste

Die Fahrgastzahlen

Im 2017 transportierten wir rund 26,3 Millionen Fahrgäste. Damit blieb die Fahrgastzahl gegenüber dem Vorjahr insgesamt praktisch unverändert. Mit 18,60 Millionen Fahrgästen verzeichnen wir bei der Bahn ein Plus von 50‘000 Fahrgästen (+ 0,3 Prozent). Beim Bus weisen wir mit 7,70 Millionen Fahrgästen hingegen einen Rückgang von 60‘000 Fahrgästen resp. ein Minus von 0,8 Prozent aus.

Ein Bus im Stau - Sicht über die Schulter des Buschauffeurs

Die Pünktlichkeitswerte

Die RBS-Bahn liegt mit einer Pünktlichkeit von 98 Prozent auf einem stabil hohen Niveau. Dieser Wert bedeutet, dass nur 2 Prozent aller Züge mit mehr als 3 Minuten Verspätung im Bahnhof Bern eintreffen. Beim Bus liegen wir mit 85 Prozent Pünktlichkeit weit darunter. Die Gründe für die Verspätungen sind vielfältig und leider von uns wenig beeinflussbar. Vielenorts sind die Strassen überlastet und gleichzeitig beeinflussen viele Baustellen den Verkehrsfluss noch zusätzlich. Die Abnahme in den Fahrgastzahlen beim Bus sehen wir denn auch im direkten Zusammenhang mit den schlechten Pünktlichkeitswerten.

Bus im Stau - Wankdorf

Gemeinsamer Effort

Während wir es bei unserem Bahnnetz selber in der Hand haben, sind wir bei Bus auf die Unterstützung von Kanton und Gemeinden angewiesen. Diese sind Eigentümer der Strasseninfrastruktur und legen auch fest, ob ein Bus bevorzugt geführt werden kann. Wobei der Begriff „öV-Bevorzugung“ eigentlich missverständlich ist. Vielmehr ist der Bus (resp. das Tram) an eine Strecke gebunden (= Linie) und verkehrt nach einem definierten Fahrplan mit definierten Anschlüssen. Der öV ist somit ein durchgeplantes Verkehrsangebot und Verspätungen werden soweit möglich „geplant vermieden“. Dies geht aber natürlich nur, wenn diese Verspätungen vorhersehbar sind. Somit geht es also darum, dass die Busse (und Trams) fahrplanmässig auf den Strassen unterwegs sein können und nicht darum, diese speziell zu bevorzugen.

Die neuralgischen Stellen auf dem heutigen Strassennetz der Region Bern Nord.

Die neuralgischen Stellen auf dem heutigen Strassennetz der Region Bern Nord.

Verbesserung in Sicht?

Mittelfristig sollen mehrere übergeordnete Projekte Verbesserungen bringen. Eine Übersicht bietet das Verkehrsmanagement Region Bern Nord des Kanton Bern: www.bve.be.ch/vm-region-bern-nord

Mehrere Projekte davon tangieren auch die Busstrecken des RBS. Für die Linien 40 und 44 erhoffen wir uns von der Umgestaltung des Gebiet Anschluss Wankdorf (2022-2026) und der Umgestaltung der Bolligenstrasse Nord (voraussichtlich 2020-2022) Verbesserungen.

Kategorie
1 Kommentar

Kommentare

14. März 2018
Gast

Interessanter Artikel - allerdings bin ich nicht ganz damit einverstanden, dass an den Pünktlichkeitswerten der Busse nur die überlastete Verkehrsinfrastruktur schuld ist. Dazu ein Beispiel: Bis zum Fahrplanwechsel 2017 war die Buslinie 883, deren Busse mit der Linie 871 verknüpft waren, äusserst pünktlich und man konnte auch bei ungünstigen Strassenverhältnissen alle Anschlüsse erreichen (Immer!). Seit der Zusammenführung mit der Linie 363 sind z.T. grosse (10min oder mehr) Verspätungen die Regel. Die 18:15 Bahnanschlüsse in Bätterkinden? Glückssache, normalerweise reicht es nicht trotz 7min Übergangszeit nicht.

Hier ist aus meiner Sicht ganz klar der RBS verantwortlich, den jetzigen Zustand wieder zu verbessern...