Wir sind auch eine Ghüderabfuhr!

Sauberkeit in Zügen, Bussen und an Bahnhöfen – ein immerwährendes Thema für alle öV-Unternehmen. Wie sauber ist sauber genug? Wer ist verantwortlich? Und wie schafft man eine «korrekte» Entsorgung? 

Seit einigen Jahren verfügt der RBS über ein Qualitätsreporting, das neben Pünktlichkeit und Sicherheit auch die Sauberkeit in unseren Fahrzeugen und den grösseren RBS-Bahnhöfen misst. Einerseits speisen unser Fahrpersonal und unsere Kontrolldienstmitarbeitende die Daten in das System ein, andererseits auch unabhängige Testpersonen. Dies ermöglicht uns einen recht objektiven Blick auf die Sauberkeit der Fahrzeuge pro Linien sowie auf die Bahnhöfe.

Kehricht, Putzen, Zug, Entosrgen

Bessere Werte ohne Abfalleimer

Die Werte liegen in der Regel im akzeptablen bis gutem Bereich. In den Zügen ist auffallend, dass tiefere Werte hauptsächlich auf überfüllte Abfalleimer bzw. Abfallsäcke zurückzuführen sind. Seit Anfang 2012 verkehren unsere Busse ohne Abfalleimer. Nach der Umstellung waren wir gespannt auf die Resultate. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Sauberkeitswerte glücklicherweise leicht verbessert und negative Kundenreaktionen blieben aus. 

Abfallberge in Bahnhöfen und in Zügen und Bussen sind nicht nur ärgerlich für die Fahrgäste, sondern auch ein Umweltproblem, wenn die Abfälle nicht in den Recyclingprozess kommen. Der RBS sammelt jährlich – im wahrsten Sinne des Wortes – tonnenweise (Gratis-) zeitungen ein. PET, Alu und Papier werden bei den Reinigungen in den Depots und Werkstätten getrennt gesammelt und recycliert.

Pendlerzeitungen, Kehricht, Altpapier, Entsorgen, Zug

Viermal täglich

Beim RBS wird zum Beispiel eine Zugkomposition, welche durchgängig in Betrieb ist – von kurz nach 5 Uhr morgens bis gegen 1 Uhr nachts – von Montag bis Freitag täglich viermal, am Samstag dreimal und am Sonntag noch zweimal gereinigt. Dies geschieht normalerweise während der Wendezeit an den Endstationen. „Fliegende“ Reinigungen, also Reinigungen während der Fahrt, setzen wir wenn möglich nur ein, wenn aufgrund der kurzen Wendezeiten keine andere Möglichkeit besteht. Sowohl an den Endstationen als auch bei den Reinigungen während der Fahrt ist das Recyclieren der Abfälle schwierig. Es muss schnell gehen, so dass die Reisenden möglichst wenig gestört werden. Zudem ist es in den RBS-Zügen meist eng, die Reinigungskräfte können also nur mit einem Sack „bewaffnet“ durch den Zug gehen. Wir bemühen uns, auch hier die Abfallsäcke in den Depots wieder nach recyclingfähigem Material zu durchsuchen, eine mühsame und ineffiziente Arbeit mit eher schlechtem Resultat.  

Zug, Staubsaugen, Kehricht, Dreck,

Zurück an Absender

Übrigens, erstaunlich, aber wahr: Immer wieder findet unser Personal grosse Kehrichtsäcke, welche in unseren Zügen praktisch und kostenlos entsorgt werden. Der RBS als Ghüderabfuhr! Wir erlauben uns dann auch mal – sofern wir den Absender herausfinden – die Säcke wieder an den Überbringer zu retournieren 

Die aktuelle Situation ist also punkto Sauberkeit – mit einigen Abstrichen – im grünen Bereich, bei der Recyclingquote allerdings noch unter unseren Ansprüchen. An diesem Problem sind wir aber dran und zählen dabei auch auf das Mitmachen unserer Fahrgäste. Mehr dazu an dieser Stelle in zwei Wochen.

 

Und ganz manchmal findet man auch etwas eher Ungewöhnliches, wie die Kollegen der Südostbahn: 

 
Bild
Passende Berufe:
Neuer Bahnhof Bern
Kategorie
0 Kommentare