So sieht "die neue S7" von innen aus

dieneueS7 - Innenraum

Das Multifunktionsabteil bietet genügend Platz für alle:

Auf der linken Seite findet sich eine Reihe von Klappsitzen längs zur Fahrtrichtung. Ihnen gegenüber sind sechs Sitze so angeordnet, dass sich zwei Dreierabteile ergeben. Dadurch gibt es mehr Platz beim Ein- und Aussteigen. Durch den offenen Raum können Fahrgäste direkt nach dem Einsteigen den ihnen angenehmen Platz ansteuern. Die Dreier-Kombination lässt ausserdem Platz für Kinderwagen und Rollstühle, die so in einem "Vierer-"abteil sitzen können. 

Ein- und Ausstieg

Ein grosser Teil der Ideen von 2014 wurden zum Bereich Ein- und Ausstieg eingebracht. Auch aus betrieblicher Sicht ist dies für den RBS ein kritischer Punkt im Worblental. Durch den immer engeren Takt (ab 2019 wird der 71/2-Minuten Takt bis Bolligen auch über den Mittag gefahren) steigt der Druck, die Haltezeiten auch bei stetig wachsender Nachfrage stabil zu halten. Statt ein dreiteiliger Zug mit je zwei Türen wie die Mandarinli wird die neue S7 deshalb ein vierteiliger Gliederzug mit acht Doppeltüren werden (mehr zum Fahrzeugkonzept hier). 

Ein wichtiger Punkt beim Ein-und Ausstieg ist das Verweilen auf der Plattform. Bei den alten Mandarinli ist die Einstiegsplattform fast quadratisch gestaltet, der Durchgang zu den Sitzplätzen sehr eng. Dies führt gerade in Stosszeiten dazu, dass viele Fahrgäste auf der Plattform stehen bleiben und so das Ein- und Aussteigen verlangsamen (dass dies auch für Rollstuhlfahrer problematisch ist, zeigt dieser SRF-Beitrag).

Die Mittelstange beim Einstieg hat sich bewährt und wird auch bei den neuen Zügen vorhanden sein. Sie sorgt dafür, dass zwei Personen gleichzeitig ein- oder aussteigen können und dient als Stütze für gebrechliche Personen.

Die Klappsitze sind im elegant-typischen RBS-Design gehalten und sind besonders bei Pendlern beliebt. Der Fahrgastraum ist mit einem dunklen Teppichboden ausgelegt, der zusammen mit der indirekten Beleuchtung für ein gutes Raumgefühl sorgt. Der Einsatz von wertigen, gut aufeinander abgestimmten Materialien und einer indirekten Beleuchtung sorgt für ein zeitloses und hochwertiges Ambiente.

Dieser Designansatz und die beim RBS übliche regelmässige Reinigung reduzieren nicht zuletzt Vandalismus. Der Abfallbehälter ist - wie beim Mandarinli erfolgreich erprobt - zentral auf der Plattform abgebracht. Das spart Platz im Dreier-Abteil, beschleunigt die Reinigung und reduziert unangenehme Gerüche. 

Das Aussen-Design wurde nur noch in Details angepasst. Auffällig ist die grosse Anzahl Türen, die für einen schnellen Ein- und Ausstieg sorgen.

Auch den Vergleich mit dem NExT, dem aktuell modernsten Zug auf dem RBS-Netz, muss "die neue S7" nicht scheuen. 

Vor allem auf der Linie S7 Worb-Bern wird die neue S7 eingesetzt werden. In der Werkstatt Worb findet der Unterhalt statt. Aber auch auf der Linie S9 soll sie regelmässig zum Einsatz kommen. Hier profitieren die sehr vielen mobilitätsbehinderten Fahrgästen - das Spital Tiefenau und die Schulungs- und Wohnheime Rossfeld befinden sich ganz in der Nähe der Station Tiefenau - von den Niederflureinstiegen. 


Die S7 zwischen Worb und Bern wird an Werktagen im Durchschnitt von 24‘000 Fahrgästen benutzt; sie ist damit die nachfragestärkste Linie der gesamten S-Bahn Bern. Seit gut vierzig Jahren verkehren hier die sogenannten «Mandarinli», welche nun abgelöst werden. Den Nachfolger beschafft der RBS bei Stadler Bussnang AG. Ende 2018 soll der erste von vierzehn vierteiligen Niederflur-Triebzügen im Einsatz stehen. Voraussichtlich ab 2020 werden alle neuen Fahrzeuge auf der S7 im Einsatz sein und die alten Züge abgelöst haben. Die Beschaffungskosten inklusive Reserveteile betragen insgesamt 134 Millionen Franken.


Bilder

Tags
dieneueS7MandarinliBussnangStadlerFahrgäste
Kategorie
4 Kommentare

Kommentare

23. August 2017
Rbs Pendler

Ich pendle nun seit vielen Jahren auf der Strecke S7 Worb-Bern und steige in Bolligen ein und aus. Ich konnte bereits in den Genuss der neuen Zug Komposition kommen. Nach anfänglichem Unwohlsein ab der Sitzplatzanordung bin ich aber über das grössere Platzangebot froh. Was ich aber nicht verstehe ist, weshalb der neue Zug nicht zu den Stosszeiten sondern meistens Sonntags zum Einsatz kommt?

23. August 2017
Gast

Hallo RBS Pendler,

Dieser neue Zug kommt erst ab Ende 2018 zum Einsatz. Bis 2020 sollen alle alten Mandarinli ersetzt sein. 
Am Wochenende kommen, wenn betrieblich möglich, unsere Seconda auch auf der Linie S7 zum Einsatz. Diese Züge verkehren sonst auf den Linien S8 und S9. Hier gibt es die Erklärung warum die Züge wann eingesetzt werden: https://www.rbs.ch/blog/dr-schnaellscht-waeg-nach-worb

01. August 2018
Rudolf Burgener

Gut habe ich gestern von RBS ein Email zur Zugstaufe der "Worbla" erhalten und in die Webseite der RBS reingeschaut. Beim RBS-Jubiläum fuhr ich mit einem befreundeten Kollegen nach Solothurn und habe im Depot die Pläne der Sitzordnung der neuen Bahn angeschaut und mich verwundert, dass es "Längssitze", wie beim Seconda gibt. Da habe ich etwas enttäuschtend gesagt, noch weniger Sitzplätze.
Als ich aber die aktuellen Bilder mit den "Längssitzen" sah, stellte ich fest, dass sie nicht genau so wie bei Seconda sein wird. Das beruhigt mich sehr.
Bei der "Zugstaufe" werde ich als RBS-Pendler in Worb dabei sein, so werde ich dann live Einblicke von der neuen Komposition erhalten.

03. August 2018
Gast

Hallo Herr Burgener, 

Das freut uns also sehr. Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.