Oh nein, Türstörung!

Täglich passieren über 500 Züge allein den RBS-Abschnitt zwischen Bern und Worblaufen. Sie fahren nach bzw. kommen von Solothurn, Worb, Jegenstorf und Unterzollikofen. Dabei sind sie fast alle pünktlich unterwegs oder zumindest kaum mehr als zwei Minuten verspätet. Obwohl das Schweizer Bahnnetz nahe an der Perfektion zu sein scheint, gibt es immer wieder Störungen.

Ein Klassiker ist die Türstörung. Ob man dabei als Lokführer ins Schwitzen gerät, hängt von der Art und Weise der Störung ab. Meistens reicht es glücklicherweise, wenn man die betroffene Türe ausschalten und verschliessen kann. An sich ist das keine Hexerei, doch es gibt ein paar Faktoren, die das ganze Prozedere erschweren. Ab und zu ist nicht sofort ersichtlich, welche Tür gestört ist, dann hilft nur suchen. Oft findet sich der Übeltäter auch ganz am Ende des Zuges, Stichwort Murphy's Law, was schief gehen kann, wird auch schiefgehen. Das heisst dann, Zug sichern, fast 120 Meter laufen, Tür ausschalten, die ganze Strecke zurücklaufen, Führerstand wieder besetzen und nicht den Fehler machen, das Signal vor einem zu vergessen, welches möglicherweise noch Halt zeigt.Wenn nun der Zug vollgestopft ist oder das Thermometer über 30 Grad anzeigt und man sowieso schon schweissgebadet ist, dann ist man als Lokführer besonders gefordert. Ich bin jeweils froh, wenn sich meine Fahrgäste davon nicht aus der Ruhe bringen lassen, denn Nervosität überträgt sich leicht von Person zu Person. Meistens klappt dies ganz gut, es kommt aber auf den Zeitpunkt an. Eine Türstörung in der Spitzenzeit am Montagmorgen ist in der Regel weniger dankbar, als am Sonntag wenn die meisten Menschen mehr Zeit haben. Leider scheint dies den Türstörungen egal zu sein. Hauptsache ist, man kann sie beheben und wenn es dann doch etwas länger dauert, bitte ich um Verständnis, denn schlussendlich gilt es nicht um jeden Preis pünktlich zu sein, sondern vor allem sicher anzukommen.

 

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