«Zukunft Bahnhof Bern»: Eröffnung RBS-Bahnhof verzögert sich – gestaffelte Inbetriebnahme der Bahnhof-Ausbauten
Die Arbeiten am Grossprojekt «Zukunft Bahnhof Bern» schreiten gut voran. Die durch den verspäteten Baustart bedingte Verzögerung im RBS-Bauprojekt kann jedoch nicht aufgeholt werden. Der neue RBS-Bahnhof wird voraussichtlich Ende 2027 in Betrieb genommen. Die Eröffnung des neuen Bahnhofs Bern erfolgt gestaffelt. Am 25. Mai kann sich die Bevölkerung am «Tag der offenen Baustelle» einen Eindruck über die laufenden Bauarbeiten verschaffen.
Der RBS baut als Bestandteil von Zukunft Bahnhof Bern (ZBB) unter den Gleisen 2 bis 7 des SBB-Bahnhofs Bern einen neuen Bahnhof. Diese Bauarbeiten sind eng verzahnt mit den ZBB-Projektteilen der SBB und der Stadt Bern. Aufgrund von Beschwerden konnte der RBS mit den Bauarbeiten erst mit Verzögerung beginnen.
In den letzten Monaten hat eine vom Bundesamt für Verkehr (BAV) koordinierte Arbeitsgruppe intensiv analysiert, ob sich diese Verzögerung aufholen lässt. Nun zeigt sich: Die Verzögerung kann weder durch die Optimierung von Bauabläufen noch durch alternative Bauweisen aufgeholt werden. Mit der Inbetriebnahme des RBS-Bahnhofs ist aus heutiger Sicht neu Ende 2027 zu rechnen.
Der Bau bzw. die Planung der verschiedenen Projekte der SBB an «Zukunft Bahnhof Bern» sind terminlich auf Kurs. Da sie aber eine hohe Abhängigkeit zum Bau des neuen RBS-Bahnhofs haben, wird sich die Verzögerung des RBS-Projekts auch auf die Projekte der SBB auswirken. Die Inbetriebnahme der Unterführung «Mitte» und des Zugangs Bubenberg verschieben sich nach heutigem Stand auf voraussichtlich Mitte 2027, der Zugang Länggasse kann im Jahr 2029 eröffnet werden.
Städtische Verkehrsmassnahmen nicht tangiert
Die Projektierung der Verkehrsmassnahmen der Stadt Bern schreitet plangemäss voran. Die Terminverzögerungen von RBS und SBB haben keine Auswirkungen auf die baulichen und technischen Rahmenbedingungen der geplanten Massnahmen im Bahnhofumfeld. Es bleibt das Ziel der Stadt Bern, die baulichen Massnahmen – vorbehältlich der Genehmigung durch die Stimmberechtigten – per Ende 2025 umzusetzen, damit der öffentliche Raum im Umfeld des Bahnhofs möglichst früh von Baustellen und Behinderungen entlastet werden kann.
Die Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs Bern erfolgt damit gestaffelt. Wie bereits bei den grossen Bahnhofumbauten in den 1960er- und 1970er-Jahren ist keine «grosse Eröffnung» des neuen Bahnhofs Bern vorgesehen, sondern verschiedene Eröffnungstermine der einzelnen ZBB-Projektteile.
Durch die Verzögerung ist aus heutiger Sicht bei RBS und SBB gesamthaft mit Mehrkosten im einstelligen Millionenbereich zu rechnen; damit liegen die Kosten im Genauigkeitsbereich der Bauprojekte (+/- 10 %).
Bauarbeiten schreiten voran
Nichtsdestotrotz schreiten die Arbeiten auf den Baustellen von RBS und SBB gut voran, die Fortschritte sind deutlich sichtbar. Auf der Grossen Schanze hat die SBB mit dem Schacht für die zukünftige Treppen- und Liftanlage des Zugangs Länggasse die geplante Tiefe von rund 30 Metern Tiefe erreicht. Der Tunnelvortrieb schreitet planmässig voran. Die Verlängerung des Perrons 9/10 erstellt die SBB von der Westseite her, mit allen notwendigen Elektrotrassen, Fundamenten für die Treppenaufgänge sowie für das neue, begehbare Perrondach. Ab Sommer 2019 beginnen überdies die Sanierungsarbeiten an den Dächern der «Welle» im Bahnhof Bern. Auch in der bestehenden Bahnhofsunterführung stehen verschiedene Arbeiten an, um die Aufenthaltsqualität laufend zu verbessern. Am Wochenende vom 29./30. Juni 2019 nimmt die SBB das grösste elektronische Stellwerk der Schweiz in Betrieb – eine wichtige Voraussetzung für die Bauarbeiten und den Betrieb von Zukunft Bahnhof Bern. Bedingt durch die verschiedenen Bauarbeiten im Grossraum Bern kommt es bis November 2019 auf gewissen Strecken zu temporären Fahrplananpassungen oder reduziertem Sitzplatzangebot. Die SBB bittet darum die Reisenden, ihre Verbindungen im stets aktuell gehaltenen Online-Fahrplan zu überprüfen.
Der RBS hat in den letzten Monaten an der Laupenstrasse die strassen- und schienenseitigen Plattformen in Betrieb nehmen können. Von der Plattform über den Gleisen der SBB wird nun der Zugangsschacht ausgehoben; durch diesen Schacht erfolgen im Anschluss der Ausbruch der Bahnhofskavernen (ab Oktober 2020) und der Bau des eigentlichen RBS-Bahnhofs. Im Eilgut konnte der RBS die erste Phase des Deckelbaus abschliessen und die ersten Gleise bereits wieder verlegen. Nun wird mit der zweiten Phase dieser komplexen Betonkonstruktion im östlichen Teil des Eilgutareals begonnen. Im Hirschenpark haben die Aushubarbeiten für die Baugrube begonnen. Die Baugrube wird rund 160 Meter lang und 32 Meter breit und von der höchsten Stelle aus rund 30 Meter in die Tiefe reichen. Von hier aus wird ab Sommer 2020 der etwa ein Kilometer lange Zugangstunnel zum neuen RBS-Bahnhof gegraben.
Tag der offenen Baustelle am Samstag, 25. Mai 2019
Das Interesse der Öffentlichkeit an den Baustellen und die Nachfrage nach Baustellenführungen sind gross. Die Bauherren von «Zukunft Bahnhof Bern» öffnen darum am Samstag, 25. Mai 2019, zwischen 10.00 und 15.00 Uhr, die Schranken und Tore der verschiedenen Baustellen. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich am «Tag der offenen Baustelle» ein Bild davon zu machen, wie der Bahnhof Bern der Zukunft sowie die «Entflechtung Wylerfeld» gebaut werden. An verschiedenen Standorten in der Stadt Bern können Besucherinnen und Besucher hautnah erleben, was alles zum Grossprojekt der drei Bauherren SBB, RBS und Stadt Bern gehört. Im Bahnhof Bern kann die Bevölkerung zudem den frisch auf «Stadt Bern» getauften FV-Dosto der SBB besichtigen. Detaillierte Informationen: www.zukunftbahnhofbern.ch
Für Rückfragen:
- Zu den RBS-Baustellen: Fabienne Thommen, Verantwortliche Kommunikation RBS, fabienne.thommen@rbs.ch, 031 925 55 57
- Zu den SBB-Baustellen: press@sbb.ch, 051 220 41 11
- Zu den Projekten der Stadt Bern: Reto Zurbuchen, Stadtingenieur, re-to.zurbuchen@bern.ch, 031 321 68 59
- Zur Koordination der Arbeiten: BAV Kommunikation, presse@bav.admin.ch, 058 462 36 43